Wassergewinnungsanlagen der Gemeinde Bad Grund (Harz)
Das Mundloch des „Magdeburger Stollens“ liegt in einem Seitental, das vom Grundner Marktplatz in Richtung Hübichstein führt und als sog. Hübichtal ausgewiesen ist. Das Mundloch hat eine Höhenlage von + 323m über NN.
Vom Stolleneingang bis zum Damm (ca. 2m dicke Abmauerung aus Hartbranntstein diese beinhaltet eine Einstiegsöffnung von 0,6m x 0,6m welche mit einer ca. 20mm dicken 0,7m x 0,7m Stahlplatte verdeckt ist.) sind es ca. 280m.
Durch das Mauerwerk führen zwei Rohre. Ein Wasserleitungsrohr DN 150 sowie eine Ablassleitung DN 350. Im Stollengang selbst sind zwei Entnahmeleitungen verlegt, die das gesammelte Trinkwasser zur weiteren Aufbereitung und schließlich in das Versorgungsnetz führen:
- Leitung links liegend, Stahl DN 200, eingebaut im Jahre 1962
- Leitung rechts liegend, Graugussleitung, DN 150, eingebaut im Jahre 1911
Gem. einer hydrogeologischen Stellungnahme (Dr. Eckart A. Walcher vom 20.02.1995) gibt die Anlage minimal 650m³/d bis maximal 1420m³/d ab.
Aus dem Magdeburger Stollen werden täglich bis zu 1.100 m³ Trinkwasser zur Versorgung des Versorgungsbereiches der Gemeinde Bad Grund (Harz) entnommen.
Eine UV- Entkeimungsanlage im Rohrinstallationssystem des Magdeburger Stollens (im PW Iberg Hübichweg ) wurde im Jahre 2008 installiert.
Zur Notversorgung wurde im Mai 2006 eine Pumpstation am „Tiefen Georg Stollen“ eingerichtet. Mit dieser Pumpstation wird im Falle der Notversorgung Trinkwasser in einer Menge bis zu 20 m³/h in das Ortsnetz Bad Grund und zum Magdeburger Stollen gepumpt.
Im Mai 2009 erfolgte die Installation einer Druckerhöhungspumpe im Pumpwerk Iberg ( Hübichweg ), um im Notfall das Trinkwasser aus dem Tiefen Georg Stollen in einer Menge bis zu 5 m³/h in den Hochbehälter Iberg fördern zu können.
Der Tiefbrunnen Badenhausen wird zur Trinkwasserversorgung seit dem Jahre 1972 genutzt. Er liegt im Flur 5, Flurstück 186 der Gemarkung Badenhausen mit Gelände auf NN+198,70m. Oberkante Brunnenkopf NN+199,00m und Teufe Brunnen NN+138,50m. Dies entspricht 60,50m unter der Oberkante Gelände.
Bei -55,50m unter Oberkante Brunnenkopf ist eine Unterwasserpumpe eingebaut und der ruhende Wasserspiegel liegt bei -9,20m unter Oberkante Brunnenkopf.
Wasserrechtlich bewilligt ist die Zutageförderung von 370m³/d bzw. 135.000m³/a.
Im Jahre 2007 wurde am Tiefbrunnen Badenhausen eine Entsäuerungsanlage errichtet. Die Verfahrenstechnik besteht aus einem CO2 Rieselentgaser mit den dazugehörenden technischen Einrichtungen.
Der Tiefbrunnen Windhausen wird zurzeit nicht mehr zur Trinkwassergewinnung genutzt.
Die Krytertalquelle Befindet sich im Flur 6 Flurstück 3 (Quelle unten) bzw. Flurstück 1 (Quelle oben) in der Gemarkung Eisdorf im sog. Krytertal.
Seit dem Jahre 1961 wird die Quelle (unten) zur Gewinnung von Trinkwasser für die Ortschaft Eisdorf genutzt. Im Rahmen einer wasserrechtlichen Genehmigung ist die Entnahme von bis zu 246m³/d bzw. 89.790m³/a bewilligt.
Die Quelle liegt mit Gelände auf NN+200,35m und wurde im Sommer 2010 grundlegend saniert. Es wurden neue Sickerleitungen eingebaut und ein Quellsammelschacht (Sohle NN+198,35m) errichtet.
Die Fassungsanlage besteht aus zwei parallel im Abstand von 1,50m verlegten Sickerrohrleitungen aus Kunststoff, PE-HD Rohr DN 150. Die Leitungen führen bis zu einer senkrechten Betonstauwand und von hier aus als geschlossenes PE-Rohr zum Quellsammelschacht (Stahlbeton mit Sandfangkammer, Reinwasserkammer und Einstiegsbereich inkl. Rohrleitungsteile und Armaturen).
Das aus der Krytertalquelle gewonnenen Trinkwasser wird aus der Reinwasserkammer des Schachtes einer Freigefälleleitung im Rohrwerkstoff PVC DN 100, PN10 zum Hochbehälter Eisdorf transportiert.
Im Mittel ist eine Schüttleitung von 288m³/d = 12m³/h zu verzeichnen.
Am 19. Mai 2004 außer Betrieb genommen.
Der Tiefbrunnen der Ortschaft Willensen wird nur noch zur Notversorgung betriebsbereit gehalten. Aus dem Tiefbrunnen Willensen können bis zu 8 m³/h und täglich bis zu 80 m³/d Trinkwasser gefördert werden.
Die Gemeinde bezieht weiterhin Trinkwasser von der Harzwasserwerke GmbH Hildesheim (HWW). Seitens der HWW wird eine Gesamtmenge von bis zu 17.500m³ (Wassertransportleitung Söse-Nord I) eingespeist. Mehrmengen können geliefert werden. Die Gesamtentnahme ist auf 105m³/d und 7m³/h bzw. 1,8l/s beschränkt.