An dieser Stelle besteht für die Ortschronisten unserer Ortschaften die Möglichkeit, über ihre Arbeit zu berichten. Den Anfang macht der Ortschronist der Ortschaft Windhausen, Manfred Keinert, mit einigen Ausführungen zur Burgruine Windhausen. Ferner ist ein Beitrag der Ortschronistin der Ortschaft Bergstadt Bad Grund (Harz), Frau Petra Horn, zur Geschichte der Bergstadt Bad Grund (Harz) veröffentlicht.
Übersicht Ortschronisten/Ortsheimatpfleger
Bergstadt Bad Grund (Harz)
Eisdorf
Flecken Gittelde
Windhausen
Frau Petra Horn Clausthaler Straße 18 37539 Bad Grund (Harz)
Herr Helge Altmann
Frankfurter Straße 68
37539 Bad Grund
Herr Manfred Keinert Windhausen Untere Harzstraße 16 37539 Bad Grund (Harz)
Die Burg Windhausen wurde zur Sicherung der naheliegenden Bergbaureviere im Harz errichtet. Keramikfunde datieren sie in das 12. Jahrhundert. Möglicherweise gehörte sie in dieser frühen Zeit dem Erzbistum Magdeburg. Nachweisbar wird die Burg nach 1221 durch Basilius von Osterode-Windhausen. Der Ritter war maßgeblich am Aufbau eines großen Wirtschafts- und Bergbaubetriebes für das Zisterzienserkloster Walkenried beteiligt. 1338 verzichten sieben Herren von Medem (wüst bei Northeim) auf ihren Teil des „Huses thu Wynthus“ zugunsten Ludolfs von Oldershausen. 1339 verbünden sich die Bischöfe von Paderborn und Mainz gegen die Burg Windhausen und die Stauffenburg wegen „Raub und Unrecht“, 1355 dann Gerlach von Mainz mit den Herzögen von Braunschweig von der Burg Windhausen aus gegen die Stauffenburg. 1356 verpfändet Erzbischof Gerlach von Mainz seine Burg Windhausen an die Herren von Freden. Mitbesitzer war Albrecht von Grubenhagen. Seine Raubüberfälle in Thüringen führen zur Belagerung und Eroberung der Burgen Windhausen und Hindenburg durch den Landgrafen von Thüringen. Gerlach von Mainz gibt die Burg auf. Infolge erscheint Herzog Otto der Quade als Lehnsherr. In seiner Fehde gegen die Stadt Braunschweig wird von der Burg Windhausen aus gebrandschatzt, Bürger überfallen und Kirchhöfe zerstört, 1375 verpfändet er das Schloss an die Herren von Oldershausen und Cord Spade. Ein Burgfrieden wird vereinbart. 1381 und 1478 wird die Burg noch einmal erwähnt. Aufgegeben zerfällt sie dann zur Ruine. Heute ist sie mit dem Garten des vormaligen Rittergutes, ihrer Tulpenwiese und der 600jährigen (Gerichts-)Linde ein Naherholungsgebiet.
Windhausen, im Oktober 2012
Manfred Keinert, Ortschronist.
Burgruine Windhausen mit aufgehenden Mauerwerk der Kernburg.
Urkunde der Ersterwähnung der Burg Windhausen mit Siegelresten.Die Brüder und Vettern von Medheim leisten zu Gunsten Ludolphs von Oldershausen Verzicht auf ihren Anteil an dem Schlosse Windhausen. „des huses thu Wynthus, dat hern Ludolfes von Medhem unses veddern hadde gewesen.“ 1338
1987 wurden bei Erdarbeiten auf der Burg fundführende Schichten angeschnitten, in denen sich auch eine ausgeprägte Brand - und Zerstörungsschicht zeigte. Aus dem Aushub konnten Keramikscherben und Knochenreste (Küchenabfälle) geborgen werden. Der Keramikbruch erlaubt eine Zuordnung zu typischen Gefäßformen des Mittelalters. (Siehe Tafel) Fotos rechts: Oben, Humpen Bengerode, mitte: Wetzstein mit Rostspuren, lokale Irdenware und Importware aus dem Rheinland, unten: Glasreste eines Buntglasfensters mit Spuren der Bleieinfassung.